Bereits 2004 untersagte die EU die staatliche Bezuschussung für die Alkoholproduktion. Mehr als ein Jahrzehnt ist seitdem vergangen, doch nun läuft Ende diesen Jahres auch in Deutschland das Branntweinmonopol aus. Dieser Schritt könnte das Ende für einen Nebenerwerb vieler Landwirte bedeuten: die Schnapsbrennerei. Trotz eines deutlichen Rückgangs in den vergangenen Jahren sind schätzungsweise immer noch rund 16.000 Kleinbrenner hierzulande aktiv.

Die Monopolverwaltung wurde bereits im Jahr 1918 gegründet und sollte den damals kriegsschwachen Staatshaushalt aufbessern. Für Landwirte hat sie jedoch bis heute den Vorteil, dass sie Garantiepreise für Agraralkohol zahlt, die weit über dem Weltmarktpreis liegen. Das Zuschussgeschäft beläuft sich für den Bund Jahr für Jahr auf etwa 50 Millionen Euro.

Für die meisten Kleinbrenner wird die Produktion in Zukunft kaum noch lukrativ sein, wobei die Abhängigkeit von Region zu Region stark variiert. Einen Einfluss auf die Obstler-Produktion dürfte der Wegfall jedoch vorerst noch keinen haben, denn die ist aufgrund der Frostschäden im Frühjahr ohnehin stark eingeschränkt.