Pflanzenschutz, 24.06.2016
Der Kraut- und Nassfäulebefall explodiert förmlich
Bereits vergangene Woche berichteten wir über den hohen Infektionsdruck durch Krautfäule bei Kartoffeln. Seitdem hat sich der Kraut- und auch Nassfäulebefall vielerorts noch einmal drastisch vermehrt. Schuld sind die ergiebigen Niederschlagsmengen und hohen Temperaturen der vergangenen Tage. Ob die kommenden Tage zu einer Entspannung der Lage führen ist noch nicht sicher, dies hängt in hohem Maße von der erwarteten Gewittertätigkeit ab.
Besonders häufig kann man momentan den Stängel- und Wipfelbefall beobachten. Dieser ist nur sehr schwer zu bekämpfen. Die Landwirtschaftskammer NRW empfiehlt daher, jede sich bietende Regenpause zum Spritzen von systemischen oder lokalsystemischen Produkten in Kombination mit Sporiziden zu nutzen. Dabei sollten die vollen Aufwandsmengen angewendet werden und Stoppspritzungen sollten im Abstand weniger Tage (3-4) erfolgen. Auf Resistenzvermeidungsstrategien kann aufgrund der akuten Gefahrenlage keine Rücksicht genommen werden.
Zudem verursachen die Nassfäuleerreger in vielen Beständen die sogenannte Schwarzbeinigkeit. Hier ist nach wie vor "guter Rat teuer". Kupferpräparate bewirken zwar eine gewisse Reduzierung, können den Befall jedoch nicht stoppen.
Lukas Nikolaus Melzer Team-Info Team-Kontakt |