Mehr Birkenpollen durch Klimaerwärmung?

aktuell, 27.06.2024

Neue Studie untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pollenproduktion der Moorbirke.

Neben den Gräserpollen zählt der Blütenstaub der Birke zu den am meisten gefürchteten Pollenarten. Besonders viele Allergiker reagieren auf Birkenpollen, hinzu kommt eine hohe Anzahl und Dunkelziffer an Kreuzallergikern.

Eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung des von dem an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt forschenden Doktoranden Surendra Ranpal untersucht nun die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pollenproduktion der Moorbirke in Europa.

Hierfür wurden zwischen 2019 und 2021 456 Birkenkätzchen aus 37 Internationalen Phänologischen Gärten (IPG) analysiert, die sich über verschiedene geografische Breiten erstrecken.

donnerwetter.de-Wetterpark

Auch der phänologische Garten des donnerwetter.de-Wetterparks in Hellenthal (Eifel) ist Teil des IPG-Netzwerks und stellte für die Studie Birkenkätzchenproben zur Verfügung.

Weitere Informationen zu unserem phänologischen Garten findet Ihr hier!

Da in allen IPG-Gärten ausschließlich genetisch identische Pflanzen wachsen, konnte die genetische Variabilität so minimiert werden.

Unter Berücksichtigung von Temperatur, Niederschlag und atmosphärischen Gasen (Ozon und Kohlendioxid) sowie des Baumalters beleuchtet die Studie den Zusammenhang zwischen Mastverhalten und Pollenproduktion.

Birkenkätzchen mit Pollen

Die Ergebnisse zeigten, dass die durchschnittliche Pollenproduktion geografisch variierte und zwischen 1,9 und 2,5 Millionen Pollenkörnern pro Kätzchen lag.

Höhere Sommertemperaturen des Vorjahres führten zudem zu einer erhöhten Pollenproduktion, höhere Ozonwerte dagegen für eine Verringerung.

Auch die Anzahl der Kätzchen wurde von Temperatur und Niederschlag des vorangegangenen Sommers positiv beeinflusst; und auch hier bremsten hohe Ozonwerte die Bildung von Kätzchen.

Die Studie ergab, dass die Temperatur besonders die Bäume beeinflusste, welche über ein hohe Pollenproduktion verfügten; während Ozonwerte negativ auf Bäume mit überdurchschnittlicher Pollenproduktion wirkten.

Fazit der Studie: Zukünftige Temperaturanstiege könnten tatsächlich in der Lage sein, die Pollenproduktion zu verstärken.

Auf diesen Effekt wirken jedoch auch noch andere Faktoren ein, etwa Ozonwerte und Niederschlag. Dennoch sind die Ergebnisse bedeutsam für das Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels auf die Reproduktion der Birke wie auch auf die menschliche Gesundheit.

Hier geht es zur Pollenflugvorhersage für Eure Region!

(Quelle: "Continental-scale evaluation of downy birch pollen production: Estimating the impacts of global change", Surendra Ranpal, Susanne von Bargen, Stefanie Gilles, Daria Luschkova, Maria Landgraf, Pawel Bogawski, Claudia Traidl-Hoffmann, Carmen Büttner, Athanasios Damialis, Markus Fritsch, Susanne Jochner-Oette)

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