Stürmenden Beifall seiner Parteikollegen erntete der AfD-Abgeordnete Rainer Podeswa im baden-württembergischen Landtag.

Der Anlass der guten Laune: Eine Empfehlung an die Grünen, sich in Sachen Klimawandel am "Hexenhammmer" zu orientieren.

Dazu muss man wissen: Der "Hexenhammer" ist ein etwas in die Jahre gekommenes Werk aus dem Jahre 1486, welches die Verfolgung von Hexen legitimiert. Das "Handbuch für Hexenjäger" (bis zum 17. Jahrhundert erschienen in 29 Auflagen) hatte unvorstellbar grausame Auswirkungen auf die weitere Verfolgung von Frauen in Europa. Einen erheblichen Teil hat das Werk zu den schätzungsweise 40.000 bis 60.000 toten Frauen, die im Rahmen der Hexenverfolgung oft auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, beigetragen.

Podeswa warf in den Raum, dass das Werk "alle Methoden zusammenfasse, mit denen im 15. Jahrhundert in Ravensburg die Klimakatastrophe bekämpft worden sei". Und weiter: "Damals wurden hunderte Frauen verbrannt und damit das Klima gerettet".

Seinen verbalen Blackout hat Podeswa im Nachhinein mit Ironie zu erklären versucht.

Ironie hin oder her: Ob Parteien eine Stimme gegeben werden sollte, die in einem Atemzug den Kampf gegen den Klimawandel mit einem der frauenfeindlichsten Bücher der Weltliteratur vergleichen und sich selbst dafür feiern, bleibt jedem selbst überlassen.

Die AfD - im Mittelalter wäre sie wohl bestens aufgehoben gewesen...