Kratzen oder nicht kratzen? Das Rätsel der Windschutzscheibe

Pressemitteilung, 21.10.2011

Das goldene Oktoberwetter sorgt für schönstes Sonnenwetter. Aber mit den kalten Nächten auch wieder für morgendliche Überraschungen auf der Windschutzscheibe.

Ist man morgens spät dran, wirft die zugefrorene Windschutzscheibe den Zeitplan noch einmal extra weit zurück. Steht man am nächsten Morgen zehn Minuten früher auf, lacht die Windschutzscheibe klar und blank zurück. Wie kann das Kratz-Schicksal so hinterhältig tricksen, obwohl das Thermometer jeweils die gleiche Temperatur zeigt?

„Die Windschutzscheibe friert zu, wenn sie sich schneller abkühlt als die umgebende Luft und ihre Temperatur unter den Gefrierpunkt rutscht“, erklärt Michael Klein vom Wetterservice Donnerwetter.de. Denn nur dann kann die Feuchtigkeit der Luft auf ihr Reif oder sogar eine Eisschicht bilden. „Und genau das passiert, wenn der Himmel klar ist: Die Oberflächen des Bodens und eben auch der Scheiben geben ihre Energie als Wärmestrahlung ab, die in den Weltraum entweicht. Im Gegensatz zu den festen Oberflächen durchmischt sich die gasförmige Luft immer wieder, kühlt deshalb langsamer ab.“

Ganz anders sieht es aus, wenn eine dichte Wolkendecke am Himmel hängt. Dann kann die Wärmestrahlung nicht ins All geschickt werden, die Wolken wirken wie eine schützende Bettdecke. Die Temperaturen von Luft und Scheibe sinken gleichmäßig ab, die Luftfeuchtigkeit kann nicht auf der Scheibe gefrieren.

Im Internet kann man sich schon vorher den „Durchblick“ für den nächsten Morgen holen: Unter www.donnerwetter.de bietet der Wetterservice regionale Spezialvorhersagen für die Autowindschutzscheibe. Mit der „Kratzprognose“ zeigen die Meteorologen, wie die Chancen auf ein paar Minuten mehr Schlaf oder eben doch kalte Finger in den nächsten Tagen stehen.
 
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