Lob der Stadt

Neue Energien, 14.01.2015

Warum es sich in der Stadt sauberer lebt als auf dem Land.

Für viele Menschen ist die Stadt aus ökologischer Sicht ein "schmutziger Ort". Auf den ersten Blick stimmt dies auch: Große Abfallmengen kommen hier zusammen, ganz zu schweigen von erhöhten Feinstaubwerten, Lärm sowie und Menschen- und Automassen.

Betrachtet werden hier allerdings meist die absoluten Werte, nicht die Pro-Kopf-Mengen oder die pro produziertem BIP.

Beim Energieverbrauch pro Kopf zeigt sich die Stadt als ein perfekt organisiertes, "ökologisches Dorf". Denn im städtischen Bereich wohnt man in der Regel in kleineren Wohneinheiten, verbraucht weniger Energie und ist häufig noch nicht mal auf ein Auto angewiesen.

Das spiegeln unter anderem auch Statistiken des Landes Rheinland-Pfalz wieder. Diese geben Aufschluss über die Verteilung des Energieverbrauchs pro Kopf in den Jahren 2004 bis 2007.

Unterteilt in drei Strukturräume ("hoch verdichtet", "verdichtet", "ländlicher Raum") wiesen die hoch verdichteten Räume (z. B. Mainz und Koblenz) einen deutlich geringeren Energieverbrauch pro Kopf auf als die ländlichen Räume. Durchschnittlich wurden im Jahr auf dem Land 13.700 kWh Energie verbraucht, in den Städten waren es dagegen nur 11.400 kWh - der Städter verbrauchte in Rheinland-Pfalz also durchschnittlich 2.300 kWh oder 17% weniger Energie als der Landbewohner.

Einen hohen Anteil daran trägt, wie oben bereits angedeutet, die Mobilität. Diese schlug in den ländlichen Regionen mit einem Energieaufwand von 5.100 kWh pro Kopf zu Buche, in der Stadt ist es ein Drittel weniger (3.500 kWh).

Die Differenz von 1.600 kWh Stunden entspricht (bei einem Verbrauch von 6 l / 100 km) einer Fahrtstrecke von 3.100 km - etwa der Entfernung, die man mit dem Auto von Deutschland in die Türkei zurücklegen würde.

(Quelle: Statistisches Monatsheft Rheinland-Pfalz (5/2010))

Ökologisch betrachtet sind daher eher die ländlichen Regionen das Problem.  Der seit Jahren anhaltende Trend, die ländliche Idylle gegen die pulsierende Großstadt einzutauschen macht nicht nur ökologisch Sinn; denn die Städte sind die Wachstumszentren, hier werden Ideen geschmiedet und entwickelt - und das bei geringerem Ressourcenverbrauch als auf dem Land.

 

  Michael Mertens
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