Neue Energien, 29.06.2016
Die Kritik an Biokraftstoff wächst
Biokraftstoff zu tanken ist voll im Trend. Er gilt als umweltfreundlich und Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen. Bei der Verbrennung kann nur so viel CO2 in die Luft gelangen, wie die dafür verarbeitete Pflanze vorher aus der Luft aufgenommen hat. Das klingt zunächst einmal positiv und klimafreundlich. Doch Bio ist nicht gleich Bio, denn Biokraftstoff schadet der Umwelt mehr als er nützt.
Doch woran liegt das? Palmöl darf, damit es in Deutschland in Kraftstoffen beigemischt werden darf, ausschließlich von bereits landwirtschaftlich genutzten Flächen stammen. Allerdings sind die vorhandenen Flächen für den vorschriftsmäßigen Anbau von Palmöl weitestgehend ausgelastet. Dies hat zur Folge, dass die Plantagenbetreiber für den Anbau von Palmöl zu anderen Zwecken – Tierfutter, Kosmetikprodukte etc. - auf neue, bisher unberührte, Flächen ausweichen müssen. Für diese Flächen müssen wiederum Bäume gefällt oder Moore trocken gelegt werden.
Diese Folgen werden wohl weiter anhalten, denn die Menge an Palmöl, die in der EU für die Beimischung von Biokraftstoffen verwendet wird, ist von 456.000 auf 3,2 Millionen Tonnen gestiegen. Sie hat sich versiebenfacht. 45 Prozent der produzierten Gesamtmenge wandert in der EU in den Tank von Autos.
Zur Zeit befasst sich die EU-Kommission mit den Richtlinien zu erneuerbaren Energien und wird Regeln zum Thema Biokraftstoffe ausarbeiten. Wir können nur hoffen, dass diese dann zugunsten der Natur ausfallen.
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