Lawinenbericht, 14.03.2006
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 14. März 2006, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr
Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum blieb seit gestern weitgehend niederschlagsfrei. Heute ist es wechselnd bewölkt. Nur im Osten des bayerischen Alpenraumes wird etwas Schneefall erwartet. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -10 Grad.
Schneedecke:
Der Neuschnee aus der letzten Woche hat sich allgemein gut gesetzt. Durch den auffrischenden Wind aus nordöstlicher Richtung, sind in den Kammlagen seit gestern kleinräumig neue Triebschneeansammlungen entstanden, die wenig Bindung zur Altschneedecke aufweisen. Ansonsten sind die Hochlagen des bayerischen Alpenraumes von umfangreichen Schneeverfrachtungen aus der letzten Woche geprägt. Vor allem im Allgäu haben sich zum Teil meterhohe Wechten gebildet. Im verfrachteten Schnee sind störanfällige Zwischenschichten eingelagert. In den tiefen und mittleren Lagen liegt der Neuschnee meist locker auf einer verharschten und aufgrund der tiefen Temperaturen stabilen Altschneedecke.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen in den Hochlagen im kammnahen Steilgelände aller Hangrichtungen sowie in den Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Schneebrettauslösung möglich. Oberflächlich ausgelöste Lawinen, aber auch Wechtenbrüche können leicht auf tiefere Schichten durchgreifen, so dass vereinzelt auch große Lawinen entstehen können. Trotz der tiefen Temperaturen, die derzeit vorherrschen, sind in stark besonnten Steilhängen in allen Höhenlagen einzelne Selbstauslösungen von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich, die in den höheren Lagen meist oberflächlich, in den tiefen Lagen auch am Boden abgleiten können.
Hinweise:
Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen allmählich entspannen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt