Lawinenbericht, 07.04.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 07. April 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 1 - geringe Lawinengefahr
Allgemeines:
Unter Föhneinfluß ist es heute im bayerischen Alpenraum bei wechselnder Bewölkung oft sonnig und mild. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000 m auf +7 Grad an.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist insgesamt stark zurückgegangen und bis in mittlere Lagen vor allem süd- und westseitig ausgeapert. Tiefe Lagen sind schneefrei. Trotz der eingeschränkten nächtliche Abstrahlung hat sich an der Schneeoberfläche meist ein tragfähiger Harschdeckel gebildet. Unter der Harschschicht ist der Schnee bis in eine Höhe von etwa 2000 m bis zum Boden durchfeuchtet. In den Hochlagen ist die Schneedecke allgemein gut verfestigt und stabil. Bei einsetzendem Föhn werden die oberflächennahen Schneeschichten dann intensiv durchfeuchtet, was zu Festigkeitsverlusten führt. Davon betroffen sind auch die Hochlagen, wo in extremen schattseitigen Steilrinnen vereinzelt noch störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen sind.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine geringe Lawinengefahr.
In den Vormittagsstunden herrschen allgemein lawinensichere Verhältnisse. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und oberflächlichen Durchfeuchtung der Schneedecke steigt die Lawinengefahr im Tagesverlauf an. Aus Steilhängen mit noch ausreichender Schneelage kann es dann zur Selbstauslösung von meist kleineren, oberflächlichen Nassschneelawinen kommen, die auf glatten Wiesenhängen auch am Boden abgleiten und dann vereinzelt größere Ausmaße erreichen können. Daneben sind in den Hochlagen vereinzelte Gefahrenstellen in extremen, schattseitigen Steilrinnen erhalten geblieben, an denen noch bei großer Zusatzbelastung Schneebrettlawinen ausgelöst werden können.
Hinweise:
Nach Zusammenbruch der Föhnlage setzt von Westen her in der Nacht zum Freitag Niederschlag ein. Bei sinkenden Temperaturen fällt dann am Wochenende bis in tiefere Lagen Schnee. Die Lawinengefahr wird vor allem in den höheren Lagen wieder zunehmen.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft