Lawinenbericht, 03.04.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 03. April 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 1 - geringe Lawinengefahr
Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum ist es heute wieder sonnig und mild. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000 m auf +7 Grad an.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist insgesamt stark zurückgegangen. Bis in mittlere Lagen apert der Schnee süd- und westseitig zunehmend aus. Die tieferen Lagen sind weitgehend schneefrei. Durch die nächtliche Abstrahlung ist die Schneedecke in den Morgenstunden allgemein gut verfestigt. Bis in eine Höhe von 2000 m ist der Schnee unter dem tragfähigen Harschdeckel oft bis zum Boden durchfeuchtet, in den Hochlagen ist das Schneedeckenfundament stabil. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und Sonneneinstrahlung werden die oberflächennahen Schneeschichten intensiv durchfeuchtet. Damit verbunden sind Festigkeitsverluste. Davon betroffen sind in zunehmendem Maße auch die Hochlagen, wo in reinen Schattenlagen vereinzelt noch Pulverschnee vorzufinden ist.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine geringe Lawinengefahr.
In den Frühstunden herrschen allgemein lawinensichere Verhältnisse. Mit der Erwärmung und Durchfeuchtung der Schneedecke steigt die Lawinengefahr im Tagesverlauf an. In Steilhängen mit noch ausreichender Schneelage kann es zur Selbstauslösung von meist kleineren, oberflächlichen Nassschneelawinen kommen, die auf glatten Wiesenhängen aber auch am Boden abgleiten und dann vereinzelt auch größere Ausmaße erreichen können. Daneben sind in den Hochlagen in extremen, schattseitigen Steilrinnen vereinzelte Gefahrenstellen erhalten geblieben, an denen noch bei großer Zusatzbelastung Schneebrettlawinen ausgelöst werden können.
Hinweise:
Es herrschen Frühjahrsverhältnisse. Bei Skitouren sollte die tageszeitliche Erwärmung berücksichtigt werden. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft