Lawinenbericht, 01.04.2005
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 01. April 2005, 07.30 Uhr
Gefahrenstufe 1 - geringe Lawinengefahr
Allgemeines:
In den Hochlagen des bayerischen Alpenraumes fielen seit gestern nur wenige cm Neuschnee. Heute herrscht sonniges und mildes Frühlingswetter. Bei kühlem Ostwind liegen die Temperaturen in 2000 m um +2 Grad.
Schneedecke:
Aufgrund einer meist klaren Nacht und der damit verbundenen guten Abstrahlung der Schneedecke, hat sich die Schneeoberfläche allgemein verfestigt. Es ist unterhalb von 2000 m in allen Hangrichtungen ein tragfähiger Harschdeckel entstanden. Darunter ist der Schnee bis zum Boden hin stark durchfeuchtet. Oberhalb von 2000 m ist der Neuschnee nur oberflächlich gefroren. Vielerorts ist daher Bruchharsch anzutreffen. Das Schneedeckenfundament ist jedoch stabil. Südhänge sind zunehmend ausgeapert. Auch schattseitig ist der Schnee in den tiefen Lagen nur noch in Resten vorhanden. Nur noch in extremen, schattigen Steilrinnen sind örtlich noch ältere, störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine geringe Lawinengefahr.
In den Vormittagsstunden herrschen allgemein lawinensichere Verhältnisse. Mit der Tageserwärmung und insbesondere bei Sonneneinstrahlung steigt die Lawinengefahr in der zweiten Tageshälfte auf mäßig an. In Steilhängen mit noch ausreichender Schneelage kann es vereinzelt zur Selbstauslösung von Nassschneelawinen kommen, die meist am Boden abgleiten. In extremen, schattseitigen Steilrinnen sind zudem noch einzelne Gefahrenstellen zu beachten. Hier ist bei großer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Hinweise:
Es herrschen Frühjahrsverhältnisse. Bei Skitouren sollte die tageszeitliche Erwärmung berücksichtigt werden.
Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft