Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 06. März 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt in der Nacht verbreitet einen Neuschneezuwachs von 5 bis 15 cm. Heute fallen bei wechselnder Bewölkung weitere Schneeschauer. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -14 Grad.


Schneedecke:
Der Neuschnee ist in der östlichen Hälfte des bayerischen Alpenraums ohne nennenswerten Windeinfluss gefallen und liegt locker auf einer sonnseitig verharschten, schattseitig aufbauend umgewandelten, pulvrigen Altschneedecke. Die Verbindung mit der Altschneeoberfläche ist wegen der tiefen Temperaturen vielfach noch nicht ausreichend. In den höheren Lagen des Werdenfelser Landes sowie im Allgäu sind bei auffrischendem Wind aus West bis Nordwest neue, meist kleinräumige Triebschneeansammlungen entstanden, die in vormals windbeeinflussten Geländebereichen wenig Bindung mit der zum Teil gepressten Altschneeoberfläche aufweisen. Im kammnahen Steilgelände ist die Schneedecke im Bereich älterer Verfrachtungen durch eingelagerte, bindungsarme Zwischenschichten weiter störanfällig.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Örtliche Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Schneebrettauslösung möglich. Aus steilen, felsdurchsetzten Hangpartien kann der Neuschnee in Form meist kleinerer Lockerschneelawinen abgehen. An steilen, glatten Wiesenhängen tiefer und mittlerer Lagen kann es dort, wo vom Untergrund aus die bodennahe Schneeschicht durchfeuchtet ist, weiterhin vereinzelt zur Selbstauslösung von Schneebrettlawinen kommen, die dann am Boden abgleiten.


Hinweise:
Die nächsten Tage bleibt es kalt und wechselhaft, es sind weitere Schneeschauer vorhergesagt. Bei aufkommendem Wind und weiterem Schneefall kann die Lawinengefahr wieder ansteigen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft