Lawinenbericht, 22.03.2013
Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 22.03.2013, 07:30 Uhr
Die Schneedecke ist oberhalb der Waldgrenze vom Wind geprägt. In allen
Hangrichtungen gibt es kammnah kleinräumige, störanfällige
Triebschneeabagerungen. Unternehmungen im Gebirge erfordern derzeit sorgfältige
Routenwahl.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Im bayerischen Alpenraum besteht mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der
Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen West über Nord bis
Südost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In den
eingewehten Hangzonen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch
eine Gruppe Skifahrer oder Schneeschuhgeher ohne Abstände, eine Auslösung von
Schneebrettlawinen möglich. Aus felsdurchsetztem Steilgelände kann es mit
Tageserwärmung und Sonneneinstrahlung vermehrt zur Selbstauslösung
oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Bis in mittlere
Lagen sind auf steilen, glatten Wiesenhängen vereinzelt kleine
Gleitschneelawinen möglich, die am Boden abgehen.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist in den höheren Lagen vom Wind geprägt. Die Verhältnisse
zwischen abgeblasenen, teils vereisten Flächen und kräftigen Einwehungen
wechseln oft auf engem Raum. Der verfrachtete Schnee liegt dabei auf einer teils
verharschten, teils windgepressten und in Schattenlagen teils noch pulvrigen
Altschneeunterlage. An der Grenzschicht zur Unterlage und innerhalb der
Triebschneeablagerungen finden sich mehrere störanfällige Zwischenschichten. In
tiefen und mittleren Lagen ist die Schneedecke in sich relativ kompakt, im
Inneren und bodennah aber meist feucht, so dass es weiterhin Gleitbewegungen auf
dem Untergrund geben kann.
Hinweise und Tendenz:
Heute ist es in den Bergen überwiegend heiter und sonnig, bei Temperaturen in
2000m um -2 Grad. Auch am Samstag dürfte sich das Wetter noch halten bevor am
Sonntag die nächste Störung durchzieht. Trotz leichter Entspannung erfordert die
Lawinensituation weiterhin sorgfältige Routenwahl und lawinenkundliches
Beurteilungsvermögen.
Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - störanfälliger Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - kleinere Gleitschneelawinen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt