Lawinenbericht, 18.03.2009
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 18.03.2009, 07:30 Uhr
Die Schneedecke hat sich allgemein gut gesetzt und verfestigt. Nur im kammnahen schattseitigen Steilgelände der Hochlagen sind vor allem an Übergängen zu eingewehten Hangpartien noch Triebschneeansammlungen vorhanden, die insbesondere bei großer Zusatzbelastung gestört werden können. Frische, meist kleinere Verfrachtungen sind nachts im Chiemgau und Berchtesgadener Land entstanden.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Örtliche Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen in den Hochlagen vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost an Übergängen zu eingewehten Hangpartien sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist zurückgegangen. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und insbesondere bei Sonneneinstrahlung kann es heute bis in mittlere Lagen vereinzelt noch zur Selbstauslösung auch mittlerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen, die in lückigen Bergwäldern und an steilen Grashängen am Boden abgleiten können.
Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich in allen Höhenlagen allgemein gut gesetzt und verfestigt. Durch die nächtliche Abstrahlung bildete sich ein Harschdeckel, der bis in mittlere Lagen meist tragfähig ist. Darunter ist die Schneedecke oft bis zum Boden durchfeuchtet. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und bei Sonneneinstrahlung weicht er rasch auf. In höheren Lagen ist die Schneedecke von den umfangreichen Verfrachtungen der letzten Tage geprägt. Windgepresste Schneeoberflächen wechseln mit pulvrigem Schnee ab. In eingewehten Bereichen hat sich der Schnee oft meterhoch abgelagert. Eingelagerte Zwischenschichten sind hier noch störanfällig. Daneben sind im Osten bei nachts auffrischendem Wind aus Nordwest neue, kleinere Triebschneeansammlungen entstanden, die gestört werden können.
Hinweise und Tendenz:
Heute nimmt im Tagesverlauf vor allem im Osten die Bewölkung zu. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -1 Grad. Der Wind nimmt zu. In den nächsten Tage ist wechselhaftes und kälteres Wetter vorhergesagt. Eine Änderung der Lawinensituation ist nicht zu erwarten.
Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen - störanfälliger Triebschnee
Z-u: tiefe und mittlere Lagen - kleinere Nasschneelawinen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt