Zu wenig Geld für Schmetterling und Co

Klima, 28.06.2018

Das neu verabschiedete Aktionsprogramm 'Insektenschutz' sieht 5 Millionen Euro jährlich vor - reicht das?

Bei Spaziergängen durch landwirtschaftlich genutzte Flächen, fällt einem Eines besonders auf: Gerade, klare Linien und riesige, perfekte Felder säumen die Umgebung. Diese „Strukturarmut“ in der konventionellen Landwirtschaft ist nur eine Ursache des Insektensterbens. Auch Pestizide und eine Überbeanspruchung des Bodens machen den Tieren und Pflanzen das Leben schwer. Das in der letzten Woche vom Bundeskabinett verabschiedete Aktionsprogramm "Insektenschutz“ kann laut Kritikern das Problem nicht annähernd lösen.

 

Schmetterling auf Nektarsuche - Bild: Achim Otto

 

Es hört sich zunächst einmal super an: 5 Millionen Euro sollen von nun an jährlich in den Schutz von Insekten fließen. Wenn man allerdings bedenkt, dass in den letzten 30 Jahren die Menge der Insekten um etwa 75 Prozent abgenommen hat, redet man hier wohl eher von einem Tropfen auf den heißen Stein. Viel zu spät wurde nun langsam erkannt, dass das Insektensterben weitreichende Folgen haben wird, die wir immer schwerer kontrollieren können und die uns alle etwas angeht.

 

Libelle - Bild: Achim Otto

 

Wiedersprüche in der Agrarpolitik

4,5 Milliarden Euro zahlt die EU-Agrarpolitik jährlich an die industrielle Landwirtschaft in Deutschland, damit großflächig Pestizide verteilt werden - für den Schutz von Insekten gibt es dagegen nur 5 Millionen Euro. Gleichzeitig lässt die EU Glyphosat bis 2022 zu und wiederspricht sich damit gewaltig. Die naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Steffi Lemke, sagte, ein "Blümchenpapier" helfe nicht, sondern nur eine Umstrukturierung der EU-Agrarpolitik.

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