Klima, 01.03.2018
Wie kann das sein?
Tuvalu ist ein winziges tropisches Inselparadies in der Südsee. 11.000 Menschen leben hier und dachten eigentlich, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie aufgrund des steigenden Meeresspiegels umsiedeln müssten. Doch es kam ganz anders.
Seit Jahrzehnten warnt die Uno, dass Tuvalu wegen des Klimawandels der Untergang drohe. Die Atolle (ringförmige Riffe) könnten von dem nachweislich steigenden Meeresspiegel überflutet werden. Eine Studie von Paul Kench von der University of Auckland und seinen Kollegen zeigt in "Nature Communications" genau das Gegenteil.
Die Wissenschaftler werteten Luft- und Satellitenbilder aus der Zeit zwischen 1971 und 2014 aus und kamen zu einem überraschenden Ergebnis: Acht der neun Atolle Tuvalus und drei Viertel der 101 betrachteten Inseln gewannen in dieser Zeit an Fläche, obwohl der Meeresspiegel stieg.
Wie kann der Inselstaat an Land gewinnen und gleichzeitigem der Meeresspiegel steigen?
Die Dynamik des Meeres ist nicht starr und offensichtlich sorgen hier Wellen und Stürme dafür, dass mehr Sediment an den Küsten abgelagert als abgetragen wird. Tropenstürme können große Mengen an Material liefern, weil sie Riffe zerschlagen und die Bruchstücke im flachen Wasser ablagern. Sie werden wiederum von Wind und Wellen zerkleinert und lagern sich dann als Sand ab.
Kein Grund zur Hoffnung!
Trotzdem bleibt der Inselstaat – wie auch viele andere – weiterhin bedroht. Die Versauerung der Meere und die steigenden Temperaturen schwächen die Korallen. Zudem kommt es immer häufiger zu Stürmen, welche die flachen Atolle besonders heftig treffen können.
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