Klima, 07.04.2018
Wird Kaffee bald zum Luxusgut?
Die Deutschen trinken im Durchschnitt 150 Liter Kaffee pro Jahr. Aber nicht nur in Europa ist Kaffee beliebt, auch in der restlichen Welt wird fleißig Kaffee getrunken. Dass sich diese Menge in Zukunft reduziert, hängt vor allem mit den steigenden Temperaturen zusammen.
Kaffeepflanzen sind sehr sensibel und reagieren schnell auf Klimaveränderungen. Nur im feucht-warmen Klima, also in Ländern rund um den Äquator, kann Kaffee angebaut werden. Da sich schon jetzt die Temperatur im Durchschnitt um 0,5 Grad C weltweit erwärmt hat, haben die Pflanzen vermehrt mit Parasiten und Pilzbefall zu kämpfen.
Bislang galten Höhen über 1.000 Metern als optimal für den Anbau von Kaffeepflanzen, doch nun ist es auch dort nicht mehr kühl genug. Der Arabica-Kaffee, welcher 70 Prozent des weltweiten Kaffeekonsums abdeckt, ist ebenfalls stark bedroht. In den Anbaugebieten wird es nach und nach zu warm und Schädlingsbefall setzt sein.
Die Prognose ist erschreckend: Bei gemäßigtem Klimawandel werden bis 2080 65 Prozent aller Anbaugebiete des Arabica-Kaffees verschwunden sein.
Schlechte Nachrichten für Produzenten, Konsumenten und die Natur.
Kaffee ist für uns heute selbstverständlich und gehört in jeden Einkaufskorb. Doch aller Voraussicht nach wird sich das in Zukunft ändern, da Kaffee erheblich teurer werden wird. Doch nicht nur für uns Konsumenten wird es negative Folgen haben, denn vor allem die Produzenten haben mit den steigenden Temperaturen zu kämpfen.
Weltweit leben fast 25 Millionen Menschen von der Kaffeeproduktion. Die Produktion des Grundnahrungsmittels ist ihre Existenzgrundlage. Ein einfacher Standortwechsel ist problematisch, denn eine Verlagerung ist kompliziert und würde negative Folgen für die Umwelt mit sich bringen. Schon heute werden Teile des Regenwaldes für neue Anbauflächen abgeholzt.
Umdenken ist also angesagt: Neue widerstandfähigere Sorten werden derzeit durch Zuchtprogramme und Versuche entwickelt. Ob die Qualität des Kaffees dann dieselbe bleibt wie bisher, ist allerdings abzuwarten.
Sarah Bertram Team-Info Team-Kontakt |