Klima, 21.06.2017
Radarsatelliten sorgen neuerdings für klare Sicht.
Eis kann - je nach Dicke - für viele Schiffe eine Herausforderung darstellen. Trotz zahlreicher Forschungen und Auswertungen von Radarbildern, wurden immer wieder Schiffe von dem mächtigen Eis eingeschlossen. Nun wurden erstmals aus Satellitenbildern generierte Daten, sogenannte „Eiskarten“, auf einem Forschungsschiff zur Hilfe genommen.
Immer wieder stehen selbst Eisbrecher vor schweren bis nicht zu überwindenden Hindernissen. Grund dafür ist das Packeis, welches durch verschiedene Winde in unerheblichen Ausmaß zusammen oder auseinander geschoben werden kann. Da sich der Wind innerhalb von nur wenigen Stunden verändern kann, sind immer wieder aktualisierte Daten notwendig.
Die Karten kommen von den Radarsatelliten TerraSAR-X, Sentinel-1 und RADARSAT-2. Diese können durch die Analyse komplexer Daten, Rückschlüssen auf die Lage und das Ausmaß des Packeises schließen. Mit bloßem Auge kann man diese Merkmale nicht erkennen. Auch das Alter des Eises und den Eistyp können die Satelliten so einschätzen. Diese aktuellen Eiskarten werden dann immer wieder zu dem entsprechenden Schiff geschickt.
Das Forschungsschiff Akademik Tryoshnikov konnte mit diesem System bereits in den letzten Monaten Umwege vermeiden. Unterstützt wurde das Forscherteam von Wissenschaftlern der Forschungsstellen für Maritime Sicherheit des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Derzeit versucht man mithilfe von hochaufgelösten Driftfeldern einen Überblick in der Bewegung des Eises zu bekommen.
Sarah Bertram Team-Info Team-Kontakt |