Natur-Wetter, 17.05.2016
Was lässt sich tun gegen Sturzfluten und Überschwemmungen - und ist das überhaupt lohnenswert?
Dass die Intensität und Häufigkeit von Starkregenereignissen im Zuge des Klimawandels zunimmt, ist inzwischen eine weit verbreitete und akzeptierte Annahme. Doch können wir, im Hinblick auf vermehrte Sturzfluten und Überschwemmungen, die Schuld alleine dem Klimawandel in die Schuhe schieben?
Wohl eher nicht, denn dafür sind die Veränderungen der klimatischen Parameter in den letzten Jahren und Jahrzehnten noch zu gering. Stattdessen führt die Ursachenforschung auf direktem Wege zum Menschen.
Ausufernde Bebauung und Versiegelung der Oberflächen, Flussbegradigungen und intensive Landwirtschaft sind nur einige Punkte, die hier genannt werden können. Der Mensch bringt die Natur um ihren natürlichen Airbag.
Zu lösen ist das Problem folglich auch nur durch menschliches Handeln. Dies erfordert jedoch Handeln als Kollektiv und im Interesse des Allgemeinwohls. Stellt weiterhin jeder Grundbesitzer seine Eigeninteressen an erste Stelle, ist ein erfolgsversprechendes, vorbeugendes Wasser- und Hochwassermanagement nicht möglich. Dann können Jahr für Jahr nur noch Symptome bekämpft werden, ohne dass eine Besserung in Sicht ist.
Auf der anderen Seite muss auch die Frage gestattet sein, ob ein solcher Aufwand überhaupt lohnenswert ist. Überschwemmungen sind schließlich auch ein Phänomen, das zur Natur dazugehört und sich wohl nie ganz in den Griff bekommen lassen wird. Sollten wir die Überschwemmungen nicht vielleicht einfach als Kompromissangebot der Natur auf unser räumliches Handeln verstehen und die Schäden in Kauf nehmen, um dafür weiterhin Güter auf unseren Flüssen transportieren zu können, Weinanbau betreiben zu können und das Gemüse und Obst schon im Frühjahr ernten zu können?
Zumindest alle unmittelbar Betroffenen werden einem solchen Vorschlag wohl nur wenig Positives abgewinnen können.
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