aktuell, 27.07.2021
Es ist schon ein komisches Gefühl als Meteorologe nach personellen Konsequenzen zu rufen.
Aber ich glaube, dass ist bitter nötig, denn in Deutschland und in Belgien sind in der Hochwasserkatastrophennacht sehr viele Dinge falsch gelaufen.
Besonders im Ahrtal oder im Schleidener Tal welche extrem hochwassergefährdet (liebe Verwaltung - liest mal Eure Heimatbücher der letzten Jahre) ist und war. Es mag sein, dass es noch zu früh ist, aber man spürt schon, wie Einzelne, die in dieser Nacht versagt haben, sich versuchen unter dem Radar weg zu ducken.
Was haben die Verantwortlichen in der Nacht im Kreis Euskirchen und im Kreis Ahrweiler gemacht? Auf jeden Fall nicht evakuiert.
Beziehungsweise was wurde im Warnzeitraum von 48 Stunden gemacht? 2 Tage lange wird vor extremen Regen gewarnt, aber passieren tut nichts, oder viel zu wenig.
Hier die Warnkarte vom 13.7.2021/14.7.2021 auf unwetter.de mit den Warnungen von DWD:
Gut, es gibt den einzelnen Fernsehmeteorologen, der die Katastrophe (fast) verschlafen hat und trotzdem nachher als großer Experte in den Talkshows ohne rot zu werden sitzt, aber fast alle anderen haben gewarnt, besonders die Offiziellen des DWD. Nichts tun, einfach Ignorieren, wird schon gutgehen, hieß das Motto. Bund, Land und Kreise bzw. Städte und Gemeinden müssen hier dringend mal ehrlich mit sich ins Gericht gehen. Vielfach wurden die Warnungen ignoriert, ebenso an den Stauseen. Sieben Tage vorher hätte man Wasser ablaufen lassen können, z.B. in Belgien. Getan wurde wohl wenig, zumindest ist das die Information die wir von Betroffenen hören. Wir hoffen da auf Untersuchungsausschüsse, die das aufklären.
Führt das zu Konsequenzen? Ich hoffe, dass auch der gerichtliche Weg eingeschlagen wird, wie z.B. in Chaudfontaine in Belgien. Dass sind wir den Opfern schuldig.
Karsten Brandt Team-Info Team-Kontakt |