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Seit Anfang
der neunziger Jahre wird einem Schadstoffwert, dem Ozon,
verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt. In den schönen
Sommerjahren 1990 und 1991 nahm die Öffentlichkeit das
erste Mal während des politisch bedingten Sommerlochs
Notiz vom dreiatomigen Sauerstoff. Die Ozonwerte stiegen
damals während längerer Schönwetterphasen auf extrem
hohe Werte. Grenzwerte existierten zu dieser Zeit in
Deutschland noch nicht, aber durch das Ausland waren
Richtwerte zwischen 120 und 240 µg (Mikrogramm) Ozon pro
Kubikmeter Luft bekannt. Überraschenderweise wurden nach
ein paar Tagen schönen Wetters besonders in den
Reinluftgebieten von Schwarzwald, Taunus, Eifel,
Sauerland und Harz hohe Ozonmwerte gemessen. In den
Industriegebieten an Rhein und Ruhr lagen die Werte zwar
ebenfalls deutlich zu hoch, konnten aber nicht solche
Extreme erreichen. Bekannt war das Phänomen aus dem südlichen Kalifornien, wo Millionen von PKW bei dem dort herrschenden Sommerwetter hohe Ozonwerte verursachen. Der sogenannte Sommersmog entsteht durch die Abgase aus Industrie und Verkehr. Durch die Ultraviolette Strahlung der Sonne wird Ozon gebildet. Vorraussetzung für hohe Ozonbelastungen sind also viel Sonne, wenig Wind und viele Abgase. Der typische Tagesgang des Ozons startet in den Tälern bei fast 0 in den Frühstunden und erreicht gegen 16-18 Uhr das Maximum. Ab 18 Uhr baut sich das Ozon durch die fehlende Sonne wieder ab. In den Reinluftgebieten baut es sich nachts nicht richtig ab, da hier die Schadstoffe zur Zersetzung des dreiatomigen Sauerstoffs fehlen. Es ist schon verrückt: Die Auto- und Industrieabgase bilden das Ozon, bauen es aber auch wieder ab! Im Westerwald oder im Bayerischen Wald bleiben daher die Werte auch nachts recht hoch (um 100 µg/m3). Nach rund einer drei Tage andauernden Schönwetterperiode muß in Deutschland zwischen Mai und Oktober mit hohen Ozonwerten gerechnet werden. Gefährlich sind die hohen Ozonwerte für Menschen mit Atemwegserkrankungen. In den Nachmittagsstunden sollten Allergiker, Asthmatiker und besonders ältere Menschen keine besonderen Anstrengungen bei sommerlichen Wetterlagen unternehmen. Das Reizgas Ozon greift die Lunge massiv an. |
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