Totschlagargument widerlegt?

Pflanzenschutz, 06.03.2017

Gleiche Erträge mit weniger Pestiziden

Mit Anbruch des Frühlings nimmt auch die Aktivität auf den Feldern hierzulande wieder zu. Viele Landwirte beginnen nun damit ihre Kulturen auf alle möglichen Gefahren vorzubereiten, und das in der Regel mit Pestiziden.

Deren Absatz ist in Deutschland zwischen 2006 und 2014 um 10.000 Tonnen auf insgesamt rund 46.000 Tonnen jährlich gestiegen. Und das obwohl immer wieder Stimmen laut werden, die eine Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln fordern. Denn sie leisten nicht nur Positives für die "schützenswerte" Pflanze, sondern schädigen häufig auch Nützlinge und damit auch das ökologische Gleichgewicht.

Das Gegenargument der Landwirte lautet dann nicht selten, dass die Erträge ohne den Einsatz der Mittel kaum aufrecht zu erhalten wären. In Zeiten einer wachsenden Weltbevölkerung ein regelrechtes Totschlagargument.

Bild: Achim Otto

Eine Studie französischer Agrarökologen widerlegt diese These nun jedoch zumindest teilweise. Über 3 Jahre beobachteten sie knapp 1000 Bauernhöfe und stellten fest, dass fast 60 Prozent der Betriebe in der Lage waren, ihren Pestizideinsatz um 42 Prozent zu reduzieren ohne Einbußen bei der Ernte hinnehmen zu müssen.

Dabei ist es unter Experten jedoch umstritten, inwieweit sich die Ergebnisse aus Frankreich auch auf andere Länder übertragen lassen. Denn auch unterschiedliche Schädlingsvorkommen und die Fruchtfolge haben einen nicht zu vernachlässigen Einfluss auf die Ergebnisse.

  Lukas Melzer
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