Agrartipp, 14.10.2016
Wachstum und Frostresistenz müssen sich nicht länger ausschließen
Ein früher Kaltlufteinbruch im Herbst oder ein letzter Frost im Frühjahr. Beides sind hierzulande regelmäßig auftretende Phänomene, die die Landwirtschaft häufig vor große Probleme stellen und vielen Pflanzen erhebliche Schäden zufügen.
Forscher der TU München, des Helmholtz Zentrums München und der Universität Nottingham haben nun möglicherweise einen Weg gefunden, die Kälteresistenz von Pflanzen zu erhöhen.
Eine entscheidende Rolle spielen dabei die sogenannten „Brassinosteroide“, die zu den Wachstumshormonen zählen. Im Rahmen ihrer Untersuchung beobachteten die Forscher unterschiedliche Pflanzen des Acker-Schmalwands, von denen einige gentechnisch verändert waren und selbst keine Brassinosteroide herstellten. Im Gegensatz zu den Wildpflanzen verringerten sie ihr Wachstum während der Frostperioden nicht und hatten dadurch wesentlich geringere Überlebenschancen.
Die Forscher hoffen, dass sich Wachstum und Frostresistenz künftig nicht mehr gegenseitig ausschließen müssen, sondern zeitgleich gefördert werden können. Brassinosteroide scheinen hier einen ersten interessanten Ansatzpunkt zu liefern, insbesondere da andere Methoden bisher nur wenig Erfolg brachten.
Lukas Melzer Team-Info Team-Kontakt |