Steigende Erträge durch Bioplastik

Agrartipp, 08.10.2015

Darauf ist beim Einsatz von Biokunststoffen in der Landwirtschaft zu achten.

Etwa 70 Kilogramm Plastik wirft jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr in den Müll. Doch längst nicht jedes Gramm landet auch da wo es hingehört. Ein nicht unerheblicher Teil endet in der Natur - obwohl es Jahrhunderte dauert bis das erdölbasierte Material schlussendlich zersetzt ist.

Eine Lösung dieses Problems sollen Biokunststoffe bieten. Sie bestehen zu bis zu 50 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Maniok; und auch der erdölbasierte Anteil ist durch eine neue Molekülstruktur besser und schneller abbaubar. Dadurch gilt das Material als kompostierbar.

Doch längst nicht jeder der modernen Kunststoffe ist auch für die Biotonne geeignet. Bei vielen Kunststoffen dauert die Zersetzung nach wie vor zu lange, um den Abfall in Kompostieranlagen verwenden zu können. Daher wird beim Kauf des Produktes empfohlen darauf zu achten, dass dieses der Norm EN 13432 unterliegt. Erst mit dieser Auszeichnung ist sichergestellt, dass sich das Material unter gegebenen Bedingungen innerhalb von 3 Monaten im Kompost zu mindestens 90 Prozent zersetzt.

Anwendung finden Biokunststoffe bereits heute bei Kunststofftüten und Lebensmittelverpackungen - aber auch in der Landwirtschaft sowie im Gartenbau. Dort kommen sie vor allem als Mulchfolien und Anzuchttöpfe zum Einsatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen können sie nach dem Gebrauch einfach untergepflügt bzw. kompostiert werden und verringern dadurch nicht die Ertragskraft der Böden. Dem Landwirt werden somit Zeit und Kosten erspart.

In Anbetracht der immer noch recht hohen Preise für Biokunststoffe, die etwa beim zwei- bis fünffachen von dem herkömmlicher Kunststoffe liegen, werden viele Landwirte allerdings noch auf eine Preissenkung warten, bevor sie auf das neue Material umsteigen.

Zudem steht Bioplastik, angesichts eines steigenden Lebensmittelbedarfs weltweit, in der Kritik, notwendige Ressourcen aus der Lebensmittelproduktion abzuziehen.

Daher beschäftigen sich Forscher neuerdings mit der Frage, inwieweit auch Pflanzen- oder Fettreste aus Schlachtbetrieben für die Produktion von Bioplastik genutzt werden können.

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