Agrartipp, 31.05.2016
Hagel und Starkregen sorgen für Schäden in Millionenhöhe
Am vergangenen Wochenende sind heftige Unwetter zunächst über die Alpen und später über weite Teile Deutschlands gezogen. Lokal kamen dabei in kurzer Zeit teilweise mehr als 50 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Vielerorts mischte sich auch Hagel unter den Starkregen.
Die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG beobachtet seit Jahren eine Zunahme der Niederschlagsereignisse mit Hagel. Mit der Größe der Hagelkörner hat auch die Aufprallintensität und Zerstörungskraft zugenommen. Ein großes Problem in der Landwirtschaft. Nach Zahlen der österreichischen Hagelversicherung ist alleine am vergangenen Freitag durch Hagel in Österreich ein Schaden in der Landwirtschaft in Millionenhöhe entstanden.
Bis zu 3 Zentimeter dicke Hagelkörner zerstörten am Freitag auch viele Hektar Erdbeer- und Zuckerrübenfelder in Ostwestfalen. Der Schaden beläuft sich alleine im Großraum Minden auf über 200.000 Euro.
Auch aus dem Süden Deutschlands wird nach den schweren Unwettern in der Nacht von Sonntag zu Montag Hagelschlag gemeldet. Ob Erdbeeren, Kirsch- oder Apfelbäume, vielerorts ist fast alles zerstört oder durchlöchert. Hinzu kommen abgebrochene Äste, die an der Baumrinde eine offene Wunde zurücklassen. Um Infektionen zu vermeiden, müssen schon in den ersten Stunden nach dem Hagel Bakterizide aufgetragen werden. Über die Ufer getretene Bäche und kleine Erdrutsche haben außerdem dazu geführt, dass die Saat und Sprößlinge auf vielen Feldern mit den Fluten abgetragen wurde.
Der genaue Schaden lässt sich momentan noch nicht beziffern, wird jedoch mit Sicherheit in die Millionen gehen.
Etwas Gutes hatten die Unwetter dann aber doch. Nach wochenlanger Trockenheit sind die Böden nun fast bundesweit, mit Ausnahme des Nordostens, wassergesättigt und ermöglichen dadurch ein schnelles Pflanzenwachstum. Fast überall überstiegen die Niederschlagsmengen die Verdunstung:
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