Agrartipp, 08.04.2018
Vorsicht beim Kauf aus Italien
Rosarno. Tausende Migranten leben hier zu unfassbar schlechten Verhältnissen in Slums, teilweise unter Plastikplanen ohne Wasser und Strom.
Arbeit finden sie für einen Hungerlohn in der Landwirtschaft als Erntehelfer für Orangen, Zitronen oder Tomaten. Da immer mehr Produkte immer günstiger auf den Markt kommen ist die Konkurrenz laut Landwirten anders nicht einzuholen.
Dahinter hat auch die Mafia ihre Hände im Spiel - dort auch Agromafia genannt. Sie kontrolliert Anbau, Verkauf und Vertrieb der Waren.
Auch nach Deutschland werden Obst und Gemüse aus dieser Handelskette importiert, nur kann niemand sagen woher die Lebensmittel letztendlich stammen. Kontrolliert wird das Ganze nämlich nicht. Zwar gäbe es regelmäßige Festnahmen oder Beschlagnahmungen für Kriminalität in der Landwirtschaft, aber danach ginge es weiter wie gehabt.
Ein großes Problem hierbei: Es werden auch viele Bio-Produkte auf diesem Wege hergestellt. Verbraucher sind meist von diesen aufgrund ihres gesundheitlich guten Images geblendet und es wird nicht mehr auf die sozialen Aspekte der eigentlichen Herstellung geachtet.
Für den deutschen Obst- und Gemüsemarkt ist Italien das drittwichtigste Importland nach Spanien und den Niederlanden.
Carolin Gilgenbach Team-Info Team-Kontakt |